HuK-Pressemitteilung vom 17.01.2024
Die Ökumenische Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche (HuK) e.V. arbeitet ihre Haltung zu Pädosexualität in der Vereinsgeschichte auf. Prof. Dr. Klaus Große Kracht, Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg, hat im Dezember 2023 eine unabhängige Studie dazu erstellt, die durch eine Begleitgruppe unterstützt wurde. Prof. Dr. Gerhard Schreiber, evangelischer Theologe, Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg, externes Mitglied der Begleitgruppe, stellte theologische und sozialethische Beiträge zur Verfügung.
Die Studie wurde am 16.01.2024 im Rahmen einer Pressekonferenz öffentlich vorgestellt. Die HuK bittet alle aktuellen und ehemaligen Mitglieder sowie Personen, die die Vereinsarbeit begleitet oder miterlebt haben, ihre Beobachtungen und Erinnerungen mitzuteilen.
Im Anhang senden wir Ihnen die Materialien der HuK-Pressekonferenz vom 16.01.2024:
- Zusammenfassung des Berichtes von Prof. Dr. Klaus Große Kracht;
- Die komplette Studie von Prof. Klaus Große Kracht;
- Zusammenfassung des Statements von Prof. Dr. Gerhard Schreiber;
- Stellungnahme des Vorstandes der Ökumenischen Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche (HuK) e.V. zum Thema.
Hintergrund:
Die Ökumenische Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche gründete sich 1977 beim Evangelischen Kirchentag in Berlin; seit 1986 ist sie ein eingetragener Verein. Bis ins Jahr 1997 existierte in der HuK unter dem Einfluss damaliger Emanzipations- und Befreiungsbewegungen eine solidarische Haltung zu Pädosexuellen. Einige Mitglieder befürworteten Sexualität zwischen Erwachsenen und Kindern bzw. Jugendlichen; es wurde Einvernehmlichkeit auf Augenhöhe angenommen. Helmut Kentler, Psychologe und Sozialwissenschaftler und Professor für Sozialpädagogik aus Hannover, der auch HuK-Mitglied war, prägte diese Position maßgeblich.
Die Perspektive auf den Schutz von Kindern vor Missbrauch war in der HuK nur teilweise vorhanden. Der Verein tat sich schwer damit, eine klare Haltung zum Thema zu finden. Erst 1997 erfolgte eine eindeutige Distanzierung, die einerseits durch Druck von außen, andererseits durch stärkeres Engagement von Frauen zustande kam. In den Jahren danach verschwand das Thema völlig aus dem Bewusstsein der Vereinsmitglieder; erst im Jahr 2021 entschloss sich die HuK, diesen Teil ihrer Geschichte zu erforschen, eventuelle Missbrauchsfälle aufzuspüren und entsprechende Konsequenzen zu ziehen.
Für Fragen stehen zur Verfügung:
Thomas Pöschl, Vorstandsmitglied,
presse@huk.org
Tel. +49 163 77 53 581 oder
Markus Gutfleisch, Sprecher der AG Aufarbeitung,
aufarbeitung@huk.org
Tel. +49 151 112 63 998
Downloads
Stellungnahme (16.01.2024)_Prof. Dr. Gerhard Schreiber (Hamburg)-1.pdf
Große Kracht, Zusammenfassung HuK-Bericht 2023.pdf
HuK-Bericht_Print-Ausgabe_Juli_2024.pdf
2024-01-16_Pädosexualität-Stellungnahme-HuK-Vorstand_final.pdf