Uwe-Karsten Plisch |
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wurde am 14.01.1965 in der Lutherstadt Wittenberg geboren. Er ist Theologe und Koptologe. Nach seinem Studium der evangelischen Theologie an der Humboldt-Uni in Berlin von 1985-1990 promovierte er 1994 im Fach Neues Testament über einen Text aus dem Handschriftenfund von Nag Hammadi in Oberägypten. Member of the International Association für Coptic Studies. Uwe-Karsten Plisch arbeitet als Referent für Theologie, Hochschul- und Genderpolitik bei der Bundes-ESG in Hannover. Außerdem ist er Gründungsmitglied der Initiative Christliche Linke (ICL), und war als Gemeindekirchenratsmitglied von Prenzlauer Berg Nord an der Vorbereitung der zwei ökumenischen Abendmahlsgottesdienste in Gethsemane anlässlich des ÖKT 2003 in Berlin beteiligt. Er veröffentlichte diverse Artikel und Bücher zum NT, zur Koptologie und Gnosisforschung, zu Kirche und Gesellschaft. |
1. Verborgene Worte Jesu - verworfene Evangelien.
Apokryphe Texte des frühen Christentums (einschließlich Thomasevangelium, Philippusevangelium und Judasevangelium)
Dank Dan Brown ist die Existenz apokrypher Evangelien stärker in das öffentliche Bewusstsein gerückt. Auch wenn sich aus ihnen nicht historisch ableiten lässt, was Brown aus ihnen herausphantasiert, geben sie doch einen faszinierenden Einblick in die theologische Vielfalt des frühen Christentums
2. Der fliegende Simon: Wunder in apokryphen Apostelakten
Neben der kanonischen Apostelgeschichte des Lukas gab es in der Alten Kirche noch fünf große Apostelakten und viele kleinere. Dass Thomas nach Indien fuhr, erfahren wir etwa aus den Thomasakten und die Wunder des Petrus in den Petrusakten stehen denen Jesu im Neuen Testament in nichts nach.
3. Bibel und Homosexualität
Eben erst hat Papst Benedikt XVI. eingefordert, die ganze Bibel zu lesen und sie nicht selektiv auszulegen. Gerade am Beispiel der Homosexualität lässt sich die willkürliche Handhabung der Bibel durch praktisch alle großen Kirchen aufzeigen. Was aber sagt die Bibel wirklich? Und was sagt sie nicht?
4. Die Bibel im Koran
Neuere Forschungen belegen eindrücklich, wie sehr der Koran aus christlichen, auch und vor allem biblischen Traditionen schöpft. Trennendes und Verbindendes zwischen Christentum und Islam lässt sich an der „Bibel im Koran“ exemplarisch aufzeigen.
5. Fundamentalismus: Zur Herkunft eines medialen Kampfbegriffs
Fundamentalismus begegnet uns im medialen „Diskurs“ vor allem als sogenannter islamistischer Fundamentalismus. Die Wurzel dieses noch jungen Begriffs liegt freilich ganz woanders – nämlich im konservativen Christentum Nordamerikas im 19. Jahrhundert mit seinem antimodernistischen Affekt.
6. Karl May und die Religion(en)
Der Dialog der Religionen spielt bereits in Mays frühen Reiseerzählungen eine wichtige Rolle. Geht May anfangs noch von der Überlegenheit des Christentums aus, entwickelt er sich in seinem mystisch-allegorischen Spätwerk immer mehr zu einem Vordenker einer Theologie der Religionen. Mays praktisches Christentum führt ihn zudem – am Vorabend des 1. Weltkriegs – zu einem entschiedenen christlichen Pazifismus.
7. Frauen in der Bibel und im frühen Christentum
Die Entwicklung der Kirche(n) von einer Menschen-Kirche hin zu einer Männer-Kirche lässt sich bereits im Neuen Testament nachweisen. Die schleichende Verdrängung von Frauen aus der kirchlichen Öffentlichkeit spiegelt sich etwa in den Haustafeln der neutestamentlichen Briefliteratur. Dem steht Jesu Zuwendung zu Frauen und deren gleichberechtigte Partizipation an der Jesusbewegung ebenso gegenüber wie relativ frauenfreundliche christliche Protestbewegungen des 2. und 3. Jahrhunderts.
8. Zur Geschichte der Jugendweihe
Die Jugendweihe, ein sehr deutsches Phänomen, ist im öffentlichen Bewusstsein vor allem als ostdeutsches Erfolgsmodell mit realsozialistischen Wurzeln präsent. Die Geschichte der Jugendweihe reicht jedoch erheblich weiter zurück. Sie hat ihr spezielles Profil stets in Gegensatz zu und Abgrenzung von kirchlichen Praktiken entfaltet und wurzelt ihrerseits in innerkirchlichen Protestbewegungen des 19. Jahrhunderts.
9. Christentum und Gnosis im spätantiken Ägypten
Ägypten, dem alten Kulturland mit seinen sehr speziellen klimatischen Bedingungen, verdanken wir die ältesten und wichtigsten schriftlichen Zeugnisse über das frühe Christentum und hellenistisch-gnostische Erlösungsbewegungen, die sich in der Spätantike vielfach durchdringen.
10. Die Aneignung der Antike im Christentum
Als dem Christentum der Sprung aus dem ländlichen Palästina in die hellenistisch geprägten Städte des Römischen Weltreiches gelingt, musste es sich – um den Preis des Überlebens – dem Problem der Inkulturation in die hellenistische Welt stellen. Angefangen bei Tertullian, der eine lateinische christliche Terminologie erst kreiert, über die Rezeption des Neuplatonismus bei Augustin bis hin zur Indienstnahme des Aristoteles in der mittelalterlichen Scholastik und der Rückkehr „zu den Quellen“ in der Reformationszeit.
11. Die Höllenfahrt Christi in frühchristlichen Texten
Karfreitag gekreuzigt, am dritten Tage auferstanden von den Toten – aber was war dazwischen? Aus dieser Frage entwickelt sich im frühen Christentum die immer ausgefeiltere Vorstellung von Christi Höllenfahrt, die christliche Theologie (die „Hölle“!) und Ikonographie gleichermaßen beeinflusst hat.
Kontakt: info@ikvu.de
Vorträge mit Bernd Hans Göhrig
Bernd Hans Göhrig |
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Seit 1999 arbeitet er als Bundesgeschäftsführer des Ökumenischen Netzwerks Initiative Kirche von unten. Zu seinen Aufgaben gehören die Profilierung der Bildungsarbeit der IKvu und die Redaktion der Zeitschrift „Querblick“. Er ist außerdem Mitglied im Vorstand der Ökumenischen Bundesarbeitsgemeinschaft Asyl in der Kirche e.V. und beschäftigt sich hier vor allem mit der europäischen Flüchtlingspolitik. |
1. Für eine Politik aus christlicher Verantwortung. Das Projekt der "Initiative Kirche von unten" im Überblick
Die Gründung der IKvu im September 1980 kam nicht von ungefähr - ihre Vorgeschichte bis in die 20er Jahre hinein bietet auch für die Gegenwart interessante Einsichten. Und nach über 25 Jahren "Initiative" wird eine "Kirchengeschichte von unten" sichtbar, die noch sehr aktuell ist.
2. Konsens des Schweigens.
Die zweite Schuld der römisch-katholischen Kirche nach 1945.
Nach 1945 funktionierte in Kirche und Gesellschaft ein "Konsens des Schweigens" über die Zeit des Nationalsozialismus bis in die 8oer Jahre hinein - mit fatalen Wechselwirkungen. Und noch immer wird über bestimmte Themen von kirchlicher Seite geschwiegen. Hat hier die öffentliche Diskussion über Zwangsarbeit in katholischen Einrichtungen eine Veränderung des Umgangs mit dem eigenen Verhalten bewirkt?
3. Die Leitlinie.
Katholische Vergangenheitspolitik nach dem Ende des Nationalsozialismus.
Das Versagen der römisch-katholischen Kirche während der Zeit des Nationalsozialismus wurde schon kurz nach Kriegsende in sein Gegenteil verdreht - mit nachhaltigen Konsequenzen für die Entwicklung des deutschen Katholizismus bis in unsere Zeit - in Pastoral, Theologie und Kirchenstruktur. Am Beispiel der Bewertung eines "katholischen Widerstandes" können Phasen einer spezifischen katholischen Vergangenheitspolitik anschaulich gemacht werden.
4. "Und Friede auf Erden!"
Karl May und der chinesische Boxeraufstand 1900.
Der katholische Jugendschriftsteller Karl May galt nach einigen Publikationen zum Thema als Kenner Chinas. Beim Ausbruch des Boxeraufstandes gegen die europäischen Kolonialmächte wurde er wie selbstverständlich um propagandistische Schützenhilfe gegen die Aufständischen gebeten, doch er schlug dem kolonialistischen Geist ein Schnippchen - und geriet dadurch in die Schusslinie der katholischen Zensur.
Kontakt: goehrig@ikvu.de