Geschichte der IKvu

Die Bewegung einer "Kirche von unten" hat ihre Wurzeln einerseits im sogenannten kritischen oder Linkskatholizismus, im Linksprotestantismus und in der Friedensbewegung der 20er Jahre, andererseits in der Ökumenischen Bewegung der Nachkriegszeit, in der Öffnung der römisch-katholischen Kirche während des II. Vatikanischen Konzils (1962 - 65) und in der lateinamerikanischen Befreiungstheologie.

Die Gründung der IKvu
– eine Reaktion auf Entwicklungen der 60er und 70er Jahre.

Auf den kirchlichen Aufbruch während des II. Vatikanischen Konzils folgte in der römisch-katholischen Kirche eine Phase der Polarisierung. Insbesondere der Umgang mit der Enzyklika "Humanae vitae" Papst Paul VI. (1968) steht in der Bundesrepublik Deutschland für eine Verschärfung der innerkirchlichen Gegensätze, die in der Brüskierung von Reformimpulsen der Würzburger Synode durch Rom ihre Fortsetzung findet. Kritische christliche Gruppen beschließen daher 1978 auf dem Freiburger Katholikentag, für den folgenden Katholikentag im Juni 1980 in Berlin einen "Katholikentag von unten" vorzubereiten, da kritische Positionen in den offiziellen Veranstaltungen kein Forum finden.

 

"Am 6./7.  September 1980 trafen sich die beteiligten Gruppen zur Reflexion und zu neuen Plänen. Klar war, dass alle weiter arbeiten wollten. Das Kürzel „Kvu" hatte einen festen Platz im deutschen Katholizismus und in der Öffentlichkeit gefun­den, so dass alle es weiter benützen wollten. Doch sollten Katholikentage von unten nicht der einzige Zweck des neuen Bündnisses sein. Da kam das Kürzel IKvu ins Gespräch: die „Initiative Kirche von unten" wurde geboren!"

 

... so erinnert sich Ferdi Kerstiens an die Gründung in der KSG in Frankfurt am Main. Noch ganz frisch war die Erfahrung eines überaus erfolgreichen Kontrastprogramms auf dem Berliner Katholikentag: der erste Katholikentag von unten hatte mit einem Mal den bundesdeutschen Katholizismus in Bewegung gebracht. Nun knüpften sich große Hoffnungen an dieses Projekt. Die etwa 30 Gruppen wandten sich vor allem gegen die Ausgrenzung von Personen, Gruppen und Themen, forderten dagegen eine offene Diskussion und die generelle Öffnung der Kirche im Geist des Konzils.

 

Vor allem von den Katholikentagen von unten gehen wichtige Impulse aus.

1982 folgten Zehntausende dem Aufruf der IKvu zu einer Friedensdemonstration anläßlich des Düsseldorfer Katholikentags in die Rheinauen unter dem Motto "Kehrt um - Entrüstet Euch!". 1994 gehörte die IKvu zu den Gründern der Ökumenischen Bundesarbeitsgemeinschaft "Asyl in der Kirche". 1995 organisierte das Netzwerk ein bundesweites KirchenVolksBegehren zur Reform der katholischen Kirche, das von 1,8 Mio Menschen durch ihre Unterschrift unterstützt wurde. 2003 wurden zwei Gottesdienste mit ökumenischer Gastfreundschaft in der hoffnungsvoll überfüllten Gethsemane-Kirche während des Berliner Ökumenischen Kirchentages zum Bekenntnis gegen die Trennung der christlichen Konfessionen.

Als Ökumenisches Netzwerk von unten das Trennende überwinden.

Heute versteht sich die IKvu als Ökumenisches Netzwerk - auf der gemeinsamen Basis, die die Befreiungstheologin Dorothee Sölle beim ökumenischen Gottesdienst in der Hamburger Gnadenkirche im Jahr 2000 so umschrieb:

 

"Was uns ökumenisch gemeinsam ist - der Glaube an die gute Schöpfung Gottes, die Orientierung an den Benachteiligten, den Verlierern als den Lieblingskindern Gottes, die Nachfolge Christi in einer schwierigen und verwirrenden Welt, der Geist, der uns dabei hilft, all das ist unendlich viel mehr und gewichtiger als das, was im Verständnis von Bibel, Sakrament und Amt noch trennt. In der entstehenden Praxis des Glaubens und des Handelns war für uns die Trennung längst überwunden. Befreiende Theologie ist nicht nur katholisch oder protestantisch!"


Koordinierungskreise und Leitungsteams der IKvu

Leitungsteam 2012 – 2013
Sebastian Dittrich (Einzelmitglied)
Florian Ihlenfeldt (BRSD)
Herbert Koch (Einzelmitglied)
Uwe-Karsten Plisch (ESG)
Andreas Seiverth (Einzelmitglied)

Leitungsteam 2011 – 2012
Wolf Gunter Brügmann-Friedeborn (Ev. Wicherngemeinde) - Sprecher
Sebastian Dittrich (ESG)
Uwe-Karsten Plisch (ESG)
Christoph Rinneberg (dbv)
Wiho Stöppelmann (Gemeinde im ORH)

Leitungsteam 2010 – 2011
Wolf Gunter Brügmann-Friedeborn (Ev. Wicherngemeinde) - Sprecher
Sebastian Dittrich (ESG)
Holger Panknin (HuK)
Uwe-Karsten Plisch (ESG)
Christoph Rinneberg (dbv)
Wiho Stöppelmann (Gemeinde im ORH)
Bernd Zielmann (BRSD)

Leitungsteam 2009 – 2010
Bernhard Blumberg (AGP/SOG Paderborn) - Sprecher
Wolf Gunter Brügmann-Friedeborn (Ev. Wicherngemeinde)
Holger Panknin (HuK)
Uwe-Karsten Plisch (ESG)
Bernadette Raschke (Einzelmitglied)
Christoph Rinneberg (dbv)
Wiho Stöppelmann (Gemeinde im ORH)
Bernd Zielmann (BRSD)

Leitungsteam 2008 – 2009
Vitalis Njabeleke (ESG)
Holger Panknin (HuK)
Uwe-Karsten Plisch (ESG) - Sprecher
Christoph Rinneberg (dbv)
Julia Maria Schmenk (Leserinitiative Publik e.V.)
Wiho Stöppelmann (Gemeinde im ORH)

Leitungsteam 2007 – 2008
Markus Gutfleisch (Freckenhorster Kreis)
Vitalis Njabeleke (ESG)
Uwe-Karsten Plisch (ESG) - Sprecher
Christoph Rinneberg (dbv)
Julia Maria Schmenk (Leserinitiative Publik e.V.)
Wiho Stöppelmann (Gemeinde im ORH)

LeitungsTeam 2006 – 2007
Marianne Arndt (Maria von Magdala)
Markus Gutfleisch (Freckenhorster Kreis)
Verena Mosen (CfS) - Sprecherin
Uwe-Karsten Plisch (ESG) - Sprecher
Christoph Rinneberg (dbv)
Elisabeth Schreier (NKaL)
Wiho Stöppelmann (Gemeinde im ORH)
Thomas Wunsch (HuK)

LeitungsTeam 2005 – 2006
Hilgin Albrecht (ESG)
Marianne Arndt (Maria von Magdala)
Hans Mestemacher (IKvu Bremen) - Sprecher
Verena Mosen (CfS) - Sprecherin
Elisabeth Schreier (NKaL)
Wiho Stöppelmann (Gemeinde im ORH)
Thomas Wunsch (HuK)

LeitungsTeam 2004 – 2005
Hilgin Albrecht (ESG)
Marianne Arndt (Maria von Magdala)
Michael Korbmacher (CfS Münster) - Querblick
Hans Mestemacher (IKvu Bremen) - Sprecher
Verena Mosen (CfS) - Sprecherin
Georg Pelzer (AGT)
Elisabeth Schreier (NKaL)
Udo Ziesel (HuK)

LeitungsTeam 2003 – 2004
Marianne Arndt (Maria von Magdala)
Michael Korbmacher (CfS Münster) - Querblick
Hans Mestemacher (IKvu Bremen) - Sprecher
Verena Mosen (CfS) - Sprecherin
Georg Pelzer (AGT)
Katrin Rogge (ESG)

Co-Kreis 2002 – 2003
Holger App (HuK)
Dorothea Kemming-Nassabi (Initiative Christenrechte)
Carl-Peter Klusmann (AGP/Ak Ökumene)
Michael Korbmacher (CfS Münster) - Querblick)
Verena Mosen (Ak Afrika)
Maria Rigot (Netzwerk Rhein-Neckar/Wirtschaft-Soziales)
Gerd Wild (Initiative Christenrechte)
Thomas Wystrach (webmaster)

Co-Kreis 2001 – 2002
Holger App (HuK)
Dorothea Kemming-Nassabi (Initiative Christenrechte)
Carl-Peter Klusmann (AGP/Ak Ökumene)
Michael Korbmacher (CfS Münster/querblick)
Maria Rigot (Netzwerk Rhein-Neckar/Wirtschaft-Soziales)
Gerd Wild (Initiative Christenrechte)
Thomas Wystrach (webmaster)

Co-Kreis 2000 – 2001
Holger App (HuK)
Dorothea Kemming-Nassabi (Initiative Christenrechte)
Eva-Maria Kiklas, Dresden
Michael Korbmacher (CfS Münster)
Annegret Laakmann (Maria von Magdala)
Maria Rigot (Netzwerk Rhein-Neckar/Wirtschaft-Soziales)

Co-Kreis 1999 – 2000
Holger App (HuK)
Eva-Maria Kiklas, Dresden
Michael Korbmacher (CfS Münster)
Annegret Laakmann (Maria von Magdala)
Maria Rigot (Netzwerk Rhein-Neckar/Wirtschaft-Soziales)

Ko-Kreis 1997 – 98
Eva-Maria Kiklas, Dresden
Michael Korbmacher (CfS Münster)
Annegret Laakmann (Maria von Magdala)
Maria Rigot (Netzwerk Rhein-Neckar)
Ute Wild (Netzwerk katholischer Lesben)

Ko-Kreis 1995 – 96
Ludger Eßmann (HuK)
Anja Finger (Initiative Christenrechte in der Kirche)
Matthias Hilz (IKvu München)
Eva-Maria Kiklas, Dresden
Annegret Laakmann (Maria von Magdala)
Markus Rieger (Gemeinde im Oscar-Romero-Haus)
Christian Weisner (Kath. Basisgruppe Hannover)

Ko-Kreis 1993 – 94
Josef Göbel (Aktionskreis Halle)
Eva-Maria Kiklas, Dresden
Klaus Körner (ICL)
Hubert Morgenthal (IKvu Bremen)
Dorothea Nassabi (Initiative Christenrechte in der Kirche)
Eva-Maria Rabsch-Hertweck, Karlsruhe
Annegret Reese (Gemeinde im Oscar-Romero-Haus)
Markus Rieger (Gemeinde im Oscar-Romero-Haus)
Hermann-Josef Tenhagen, Berlin
Christian Weisner (Kath. Basisgruppe Hannover)

Ko-Kreis 1991 – 92
Brigitte Loga (Berliner Initiative Stolperstein)
Hubert Morgenthal (IKvu Bremen)
Dorothea Nassabi (Initiative Christenrechte in der Kirche)
Hermann-Josef Tenhagen, Berlin
Christian Weisner (Kath. Basisgruppe Hannover)
Martin Wagner (IKvu Gießen + CfS)
Thomas Wagner (HuK)

Ko-Kreis 1989 – 90
Martin Holländer (Gemeinde im Oscar-Romero-Haus)
Brigitte Loga (Berliner Initiative Stolperstein)
Meinolf Lösecke (HuK)
Hubert Morgenthal (IKvu Bremen)
Dorothea Nassabi (Initiative Christenrechte in der Kirche)
Christina Ruhe (CfS Münster)
Ralf Schmidt (Gemeinde im Oscar-Romero-Haus)
Tom Schmidt (Gemeinde im Oscar-Romero-Haus)
Reinhard Voß (Ökumenische Initiative Eine Welt)
Martin Wagner (IKvu Gießen + CfS)
Sabine Wenzel (IKvu Düsseldorf)

Ko-Kreis 1987 – 88
Magdalene Bußmann (Essener Kreis / AGP)
Ludger Dowe (Basisgruppe Düren)
Elsa Fredmüller (IKvu München)
Barbara Imholz (KSG Münster + CfS)
Brigitte Loga (Berliner Initiative Stolperstein)
Hubert Morgenthal (IKvu Bremen)
Jürgen Reiter (IKvu Düsseldorf)
Jutta Reuß (IKvu Gießen)
Thomas Ruhl (IKvu München)
Tom Schmidt (Gemeinde im Oscar-Romero-Haus)

Ko-Kreis 1985 – 86
Stefan Blab (IKvu München)
Magdalene Bußmann (Essener Kreis / AGP)
Gottfried Huba (Basisgemeinde Bonn)
Barbara Imholz (KSG Münster + CfS)
Ferdi Kerstiens (Freckenhorster Kreis / AGP)
Brigitte Loga (Berliner Initiative Stolperstein)
Jürgen Reiter (IKvu Düsseldorf)
Thomas Ruhl (IKvu München)
Martin Singe (Pax Christi Bonn)
Josef Stallkamp, Hamburg

Ko-Kreis 1983 – 84
Toni Heidemann (Entwicklungspolitischer AK an St. Hedwig, Bremen)
Gottfried Huba (Basisgemeinde Bonn)
Ulrich Jaekel-Laurenze (KSG Frankfurt)
Ferdi Kerstiens (Freckenhorster Kreis / AGP)
Norbert Kreuzkamp (Basisgemeinde Frankfurt)
Usch Roth (Gemeinde Christkönig Eschborn)
Christine Schaumberger (Werkkreis Theologisch-politische Protokolle)
Hennes Schnettler (AGG)
Mariele Schulze-Berndt (Basisgemeinde Bonn)
Jochen Töller (Leserinitiative Publik)

Ko-Kreis 1981 – 82
Wolfgang Breuer (HuK)
Toni Heidemann (Entwicklungspolitischer AK an St. Hedwig, Bremen)
Anne Jensen (Komitee Christenrechte in der Kirche)
Carl-Peter Klusmann (SOG Paderborn / AGP)
Heinrich Pelkner (CfS)
Usch Roth (Gemeinde Christkönig Eschborn)
Hennes Schnettler (AGG)
Mariele Schulze-Berndt (Basisgemeinde Bonn)
Karl-Heinz Feldbaum (IKvu Düsseldorf)

Sprecherkreis 1979 – 80
Norbert Arntz (Freckenhorster Kreis / AGP)
Hildegard Eichhorn-Viehoff (Berliner Gruppe „Katholikentag von unten“)
Jochen Töller (Leserinitiative Publik)
Pressesprecher: Ulrich Wenner (AGG)